Presse

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19. January 2011

Olvenstedter freuen sich auf Rückkehr der zweiten Glocke

Von Robert Richter (Magdeburger Volksstimme)

Die Alt-Olvenstedter fiebern der Rückkehr ihrer zweiten Kirchenglocke entgegen. Der nach Angaben des Förderkreises St. Laurentius 400 Jahre alte Klangkörper aus Bronze wird derzeit wegen eines Risses in Bayern repariert. Planmäßig wollen Förderer und Gemeindemitglieder die Rückkehr der kleineren von zwei Alt-Olvenstedter Kirchenglocken am Ostermontag feiern.

Alt-Olvenstedt. In der Glockenschweißerei in Nördlingen (Bayern) befindet sich das Olvenstedter Reparaturstück gegenwärtig in guter Gesellschaft. In der langen Geschichte des Betriebes wurde nach eigenen Angaben zum Beispiel schon die St. Petersglocke aus dem Kölner Dom, immerhin die größte freischwingende Glocke der Welt (3,22 Meter Durchmesser), instand gesetzt.

Ein Riss war die Ursache, auch für den Ausbau der Glocke aus der St. Laurentiuskirche Olvenstedt. „Drei Männer haben sie mithilfe eines Flaschenzugs durch das Treppenhaus herunterbefördert, das war recht spannend“, erzählt Kristine Bollmann vom Förderkreis St. Laurentius Olvenstedt. „Froh waren wir auch, als von der Werkstatt die Nachricht kam, dass unsere Glocke gut in Nördlingen angekommen ist“, so Kristine Bollmann. Immerhin schickte die Gemeinde einen historisch wertvollen Klangkörper auf Reisen. Nach Angaben der evangelischen Gemeinde des Ortsteils ist die kleinere ihrer beiden Glocken bereits 400 Jahre alt und wurde 1610 gegossen.

Für April planen die Olvenstedter bereits ein großes Glockenfest, um die Rückkehr würdig zu begehen, kündigt Kristine Bollmann an: „Am Ostermontag, 25. April, soll unser Geläut mit der eisernen sowie der reparierten bronzenen Glocke wieder vollständig sein und seinen vollen Klang entfalten. Das wird ein ganz besonderes Ereignis für uns!“

Darauf mussten die Bewohner des alten Bördedorfes jüngst zu Weihnachten verzichten. Auch am 16. Januar konnte nur die verbliebene Eisenglocke geläutet werden. An diesem Tag erin-nerten die Olvenstedter an Zerstörungen in ihrem Ort beim Luftangriff auf Magdeburg im Zweiten Weltkrieg am 16. Januar 1945.

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