Presse

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01. March 2009

Die Glocken von St. Laurentius

Bernd Wolf im Kirchspielbrief

Es ist bekannt, dass einst drei Bronzeglocken Jahrhunderte ihren Dienst auf dem Turm unserer Laurentiuskirche versahen. Die Große Glocke wog ca. 1300 kg, ihr Ton war das „e“. Geburtsjahr ist unbekannt. 1732 wurde sie im Auftrag des Magdeburger Domkapitels umgegossen. Die Mittlere Glocke wog ca. 400 kg, Tonart „h“. Ihre Geburtsstunde war 1672. Die Kleine Glocke: wiegt ca. 250 kg, umgegossen 1610, Ton ist das „h“. Die Tage dieser Glocke gehen bis ins Reformationsjahrhundert zurück.

Für „Vaterland und Kaiserreich“ opferte die Gemeinde 1917 die zwei Größeren. 1922 ermöglichten Spenden den Kauf zweier Stahlglocken. Es hieß: Wir gaben Bronze zu Deutschlands Wehr. Nun nehmen wir Stahl zu des Herrgotts Ehr.

Als Synonym für Frieden, Freiheit und Gottvertrauen kann unsere noch heute im Dienst befindliche kleinste der ehemaligen Glocken gelten. Sie überstand glücklich den Dreißigjährigen Krieg, da sie zeitweise in die damals zweite Olvenstedter Kirche St. Petri umgezogen war sowie die napoleonische Besatzung und den I. u. II. Weltkrieg. 1942 ausgebaut und nach Hamburg zur Verhüttung geschafft, war ihre Beschlagnahme vielleicht Schicksal, da am 16. Januar 1945 auch St. Laurentius zerstört wurde und mit der Kirche die verbliebenen Stahlglocken. 1953 erwarb der GKR eine Stahlglocke aus der ehemaligen Dreifaltigkeitskirche in Berlin, die nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut wurde.

Bis in unsere heutige Zeit begleiten uns nun diese zwei treuen Gefährten. Wird es in Olvenstedt jemals wieder ein dreistimmiges Läuten geben? Nähere Informationen können Sie bei einer Kirchenführung bekommen. Kontakt über Frau Richter.

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